Skandalisierung ohne Skandal

Erwiderung zum Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 02. Mai 2016

Unter der reißerischen Überschrift „Rechte Geheimnisse im Nebenzimmer“ erschien zum wiederholten Male ein Artikel [1] über die Identitäre Bewegung, die auch in Bayern immer mehr an Bedeutung gewinnt. In der Ausgabe der SZ vom 02.05.2016 versucht der Autor Matthias Köpf darin eine Zusammenarbeit zwischen der AFD und der Identitären Bewegung (IB) zu konstruieren. Dabei verortet uns der Autor in tendenziöser Manier als „rechtsextrem“ und versucht eine öffentliche Veranstaltung als konspiratives Treffen zu stilisieren. Der Artikel enthält neben einigen Ungenauigkeiten auch diverse Falschbehauptungen, die wir nicht unkommentiert lassen wollen. Es stellt sich für uns zudem die Frage, ob hier bewusst überzeichnet wurde oder man auf die journalistische Sorgfaltspflicht verzichtete, um zu den gewünschten Ergebnissen zu kommen.

Zu den im Artikel getroffenen Behauptungen stellt die Identitäre Bewegung Deutschland e.V. Folgendes fest:

Keine Zusammenarbeit mit der AFD

Es gibt keine Zusammenarbeit zwischen der AfD und der Identitären Bewegung (IB), weder offiziell noch informell. Jedoch stellen wir es jedem politisch interessierten jungen Menschen frei, sich auch parlamentarisch an der politischen Willensbildung in diesem Land zu beteiligen und ermuntern sie, auch auf diese Weise für Freiheit und Demokratie einzustehen.

Abseits jedes Extremismus

Wir verstehen uns als neurechte außerparlamentarische Opposition, die den Widerstand gegen die aktuellen Rechtsbrüche und gegen das verfehlte Regierungshandeln friedlich auf die Straße trägt und mit kreativen Protestformen in Erscheinung tritt. Wir agitieren bewusst gegen die aktuell vorherrschende Hegemonie des linksliberalen Establishments, welches seine Ideologie des „Multikulti“ gegen den Widerstand der Realität umsetzen will, um offenbar einen ethnisch zerklüfteten Vielvölkerstaat zu schaffen.

Längst greifen linke Dogmen nach den Seelen unserer Kinder, wie anhand der Genderexperimente, der Minderheitenpolitik gegen Familien und durch die allgemeine „Political Correctness“ in unserer gesellschaftlichen Debatte abzulesen ist. Wir jedoch wollen eine freie Debatte über die Zukunft unseres Kontinentes und lehnen Totalitarismus in jedweder Form ab. Dies wüsste auch Köpf, wenn er sich mit unserer Theorie beschäftigt hätte.[2] Unser Handeln soll vor allem den Diskurs verändern und ein Klima der zunehmenden Gewalt beenden. Daher bewegen wir uns ganz bewusst abseits eines jeden Extremismus. Nicht als taktisches Manöver, sondern aus Überzeugung. Die IB tritt daher als friedliche, europaweit aktive, patriotische Kraft für das Recht auf Zukunft ein. Passend dazu lautet auch die aktuelle Kampagne der IB Deutschland „Zukunft Europa“.

Verfehlte Skandalisierung

Mit dem Versuch, uns konspiratives Handeln zu unterstellen, beabsichtigt der Autor Matthias Köpf unser Anliegen als unredlich darzustellen. Was im Verborgenen stattfindet, kann nur schlecht sein, so die Logik seiner Darstellung. Diese durchsichtige Skandalisierung scheitert nicht zuletzt auch daran, dass wir als Identitäre mit offenem Visier für unsere Sache einstehen und unsere Stammtische im Allgemeinen auch öffentlich beworben werden. Auch auf Demonstrationen sieht man uns stets ohne Vermummung – denn es ist uns ein Anliegen für unsere Heimat Gesicht zu zeigen. Zugleich sind wir uns der Probleme bewusst, die sich aus einem immer engeren Diskursraum und einer fortschreitenden Radikalisierung der gesellschaftlichen Ränder ergeben. Daher ist es, wie beim Stammtisch der Ortsgruppe Mangfalltal geschehen unter Umständen nötig, technische Maßnahmen zu ergreifen, die den Schutz von neuen Interessenten und deren Recht am Bild gewährleisten. Überdies ist es mitnichten ein Skandal, wenn sich politisch interessierte Jugendliche in einem Lokal treffen, wie es in Deutschland wohl tausende Male am Tag geschieht.

Abseits jedes Rassismus

Die Identitäre Bewegung vertritt das Prinzip des Ethnopluralismus.[3] Dies ist durch die Anerkennung und Achtung anderer Völker und Kulturen geprägt und schließt jeden Chauvinismus aus. Die Liebe zum Eigenen funktioniert für uns abseits jeder Überhöhung. Wir fordern jedoch selbstbewusst eine Zukunft in unserem Land – für uns und unsere Kinder. Wir treten ein für eine Welt, in der jeder gerne in seiner Heimat lebt. Wir verwehren uns gegen die aktuell stattfindende Entwurzelung von ganzen Generationen weltweit.

Würden Autoren wie Herr Köpf es mit ihrem Berufsethos genauer nehmen, sauber recherchieren und sich für die Hintergründe unserer Arbeit interessieren, könnten wir sie auch ernst nehmen. So jedoch bleibt uns lediglich, Erwiderungen auf ihre Machwerke zu schreiben und auf ernsthafte Bemühungen ihrerseits zu warten, unsere Positionen zu verstehen. Denn im Gegensatz zum medialen Establishment sind wir stets an einem Dialog auf Augenhöhe interessiert.

[1] www.sueddeutsche.de/bayern/afd-in-rosenheim-rechte-geheimnisse-im-nebenzimmer-1.2975017

[2] www.identitaere-generation.info/nationalismus-revisited-teil-4/

[3] Als Grundlage unseres ethnopluralistischen Denkens ist vor allem der französische Philosoph Alain de Benoist mit seinem 2008 auf Deutsch erschienenen Werk „Wir und die Anderen“ zu nennen.

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