Aschaffenburg - kein Einzelfall!
Der tödliche Angriff auf ein zweijähriges Kind in Aschaffenburg erschütterte Anfang des Jahres mal wieder die gesamte Republik. Die meisten hatten schon eine Vorahnung was den Täter anbetrifft und sollten Recht behalten.
Afghane, „psychisch krank“, Asylantrag abgelehnt, Messerattacke – wir kennen das Muster, doch die Politik stellt sich blind.
Möglichst schnell sollen die Opfer vergessen und als tragische Einzelfälle abgehakt werden.
Mit unserer Aktion haben wir den Verantwortlichen einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Zwei große Kreuze für die Opfer der Messerattacke und unzählige kleinen Kreuze für alle Opfer der Massenmigration wurden in der Nähe des Tatorts aufgestellt. Das Banner mit der Aufschrift „Aschaffenburg – Kein Einzelfall“ fand dann zwei Tage später auch noch seinen Weg nach München vor das bayerische Innenministerium. Leider sollten wir mit unserer Aussage recht behalten: zwei Wochen nach unserer Aktion forderte ein Anschlag mit einem Auto unweit des Innenministeriums zwei weitere unschuldige Menschenleben. Am Steuer war, naja, ihr wisst es selbst.
Aktionsbericht eines Teilnehmers
Aktivistischer Road Trip durch Deutschland
Freitag Morgen ging es los. Treffpunkt: Aschaffenburg, 12 Uhr. 400 Kilometer Fahrt. So startete das vielleicht turbulenteste Wochenende das ich jemals hatte.
Geplant war eine Aktion in Aschaffenburg im Zusammenhang mit der kurz vorher verübten Bluttat durch einen Afghanen, genaueres wusste ich aber bis zum letzten Moment nicht. Der ausgemachte Treffpunkt füllte sich nach und nach mit zielstrebigen Aktivisten und sobald alle anwesend waren ging die Besprechung auch schon los. Ich war gespannt für welche Rolle ich wohl eingeteilt werde, da dies meine erste Aktion werden sollte. Nach der Klärung der Arbeitsverteilung ging es auch schon zum Ort des Geschehens.
Während das erste Team andächtig Kreuze im Park platzierte, hielt ich mich bereit für meine Aufgabe. Unser Team sollte mit dem zuvor platzierten Banner auf die andere Seite des Parks laufen um dort ein provokantes Zeichen zu setzen. Wir folgten diesem Plan aber nur bis uns Polizisten entgegen kamen, die scheinbar ahnten was wir vorhaben. Also drehten wir ab und begaben uns schnellen Schrittes in die entgegengesetzte Richtung. Man blieb uns jedoch an den Fersen während ich in der Nebenstraße einen sehr langsam fahrenden Polizeiwagen vernahm. Jetzt verfolgte uns auch das Auto durch den Park und es dauerte nicht lang bis Beamte heraussprangen und uns alle aufforderten stehen zu bleiben während sie uns nach sprinteten.
Wir sammelten uns ein wenig später beim abgesprochenen Treffpunkt wo nach und nach jeder Aktivist wieder auftauchte. Leider konnten wir die Aktion dort nicht wie geplant durchführen aber immerhin waren alle unsere Leute ohne größere Konsequenzen auf freiem Fuß.
Ein wenig enttäuscht aber auch stolz verließen wir also Aschaffenburg am Abend wieder, jedoch nicht Richtung Heimat sondern nach Schnellroda. Weitere 400km standen also auf dem Programm für viele der Aktivisten.
Knapp vier Stunden später in Schnellroda angekommen gingen auch schon die Gespräche über die Aktion in Aschaffenburg los und in gemütlicher Runde kam die Idee auf, den gescheiterten Teil der Aktion einfach nachzuholen. Am Samstag intensivierten sich die Beratungen dazu und es gab viele Ideen, wann, wo und wie die Vorbereitungen ablaufen sollte. Man kann schon von Glück reden, dass diese Idee ausgerechnet während den Studientagen in Schnellroda aufkam, denn wahrscheinlich waren zu diesem Zeitpunkt in keinem Raum Deutschlands so viele idealistische und erfahrene Aktivisten wie dort. Im Laufe des Tages wurde sich also darauf geeinigt woher wir den Bannerstoff möglichst schnell bekommen, wie wir an Farbe kommen und wo wir das Banner malen können.
Innerhalb weniger Stunden wurde das Material von Aktivisten aus Chemnitz zu uns gebracht und nach dem Abendessen hieß es dann auch schon Banner malen.
Dies geschah zunächst im großen Saal des Gasthauses „Zum Schäfchen“, in dem auch die Studientage abgehalten werden und verlagerte sich dann in die Bücherei des Antaios Verlags. Wir machten also vor, wie effektiv die einzelnen Mosaiksteine im Vorfeld zusammenarbeiten können um etwas zu bewegen. Jeder hat an diesem Tag seinen Beitrag geleistet und selbst am späten Abend fanden sich immer noch über ein Dutzend Leute, die freiwillig an dem Banner malten. Die Stimmung in dem Raum war ausgelassen und obwohl man einige Personen an diesem Abend das erste Mal getroffen hat waren alle sehr familiär und herzlich.
Wir hofften also, dass die Farbe über Nacht trocknet denn am nächsten Tag stand uns schon früh die Abreise zum neuen Aktionsort bevor. Es sollte nach München gehen.
Schon wieder standen rund 400km auf dem Navi, das dritte und letzte Mal für dieses Wochenende. In München angekommen startete direkt die Aktionsbesprechung und wir probten den Plan. Meine Aufgabe sollte es sein, das Banner zu tragen und zu entrollen. Als die Handgriffe einstudiert waren ging es los zum Aktionsort, dem bayerischen Innenministerium.
Dort angekommen wurden noch ein letztes Mal die Kameras überprüft und dann kam das Signal zum Start. Ich war dieses Mal schon deutlich weniger aufgeregt als bei der vorangegangenen Aktion, jedoch alles andere als entspannt. Wir zogen die Aktion wie geplant durch, ich wickelte das Banner zusammen, klemmte es mir unter den Arm und wir verschwanden dann zerstreut in alle Himmelsrichtungen. Nach wenigen hundert Metern bemerkte ich jedoch Verfolger hinter mir, die ich aber nicht für die Polizei hielt sondern für den politischen Gegner. Anhand der wenigen Blicke die ich im Sprint hinter mich werfen konnte vermutete och auf Grund des Alters und des Erscheinungsbildes, dass es sich um Linksextreme handeln müsse, die unsere Aktion beobachtet haben und damit nicht ganz einverstanden waren also warnte ich einen Aktivisten der deutlich schneller als ich war, uns würden „Zecken“ folgen. Mit diesem Gedanken war es für mich nicht übers Herz zu bringen das Banner zurück zu lassen, auch wenn ich dann wahrscheinlich schnell genug gewesen wäre um zu entkommen.
Die Verfolger verkleinerten also ihren Abstand zu mir und das einzige was mir von hinten zugebrüllt wurde war „Bleib stehen oder ich hau dich um!“. Als offensichtlich war, dass ich nicht entkommen kann entschloss ich mich stehen zu bleiben und zu meiner Überraschung kam es nicht zu einem Kamp oder ähnlichem sondern mir wurde ein Polizeiausweis entgegengestreckt. Während insgesamt 3 Streifenwägen anrückten wurde ich durchsucht und anschließend auf eine Polizeidienststelle verbracht um mich mit langweiligen Fragen zu nerven von denen sie wussten, dass diese unbeantwortet blieben. Knapp zwei Stunden später wurde ich gehen gelassen und kam zurück zum ausgemachten Treffpunkt wo ich schilderte was passiert ist, begutachtete die entstandenen Aufnahmen und war einfach nur erleichtert, dass wir es geschafft hatten.
So ging also dieses lange Wochenende zu Ende und ich kam kurz vor Mitternacht zu Hause an.